Wanderweg zum Wanderglück

Neuses Beim DJK SC Neuses stand im Jahr 2017 der Beginn des Fränkischen Gebirgsweg mit seinen  ersten 3 Etappen des Fränkischen Gebirgsweges auf dem Plan.

Vom Samstag, dem 29.04. bis Montag, den 01.05. ging es wieder mit 16 Teilnehmern auf „Maiwanderschaft“, in diesem Jahr wieder ab Rennsteig-Denkmal in Untereichenstein bis nach Zell im Fichtelgebirge. Absolvierte Wegstrecke ca. 54km; absolvierte Höhenmeter ca. 1.100m.

Vom Frankenwald über das Fichtelgebirge und die Fränkische Schweiz zum Nürnberger Land wandern!

428 Kilometer lang und mit Auf- und Abstieg fast 13.300 Höhenmeter, führt der Fränkische Gebirgsweg als zertifizierter Fernwanderweg von Nord nach Süd durch Franken – wer auf ihm seine Freizeit verbringt, tritt ein in eine magische Welt mit bizarren Felsen, sagenumwobenen Gipfeln und romantischen Wäldern.
Die Wandertour beginnt im Frankenwald, in Untereichenstein, und endet im Tal der Pegnitz bei Hersbruck im Nürnberger Land.
Der Wanderweg führt über einige der stattlichsten Gipfel Frankens dem Schneeberg (1.051m) und Ochsenkopf (1.024m) und vermittelt eindrucksvolle Landschaftsimpressionen und vielfältige Naturerlebnisse. Kulturelle Sehenswürdigkeiten wie in Bayreuth, Pottenstein oder Waldsassen liegen direkt an der Strecke.
Unmittelbar an der ehemaligen Zonengrenze ist im wiedervereinigten Deutschland ein neuer Stern im fränkischen Wanderparadies aufgegangen:

Der nach Südosten führende Fränkische Gebirgsweg trifft in Untereichenstein auf den nach Süden verlaufenden „Frankenweg – vom Rennsteig zur Schwäbischen Alb“.  Diese beiden fränkischen Fernwanderwege ergänzen sich mit dem Rennsteig im Westen, dem Kammweg im Osten und dem Saale-Orla-Weg im Norden zu einem Stern.
(Quelle: www.fraenkischer-gebirgsweg.de)

An einzigartigen Naturschutzgebieten – wie etwa in den Tälern der Eger und der Röslau – vorbei, erlebt der Wanderer einzigartige Panoramen der fränkischen Mittelgebirgslandschaft.

Burgruinen, prunkvolle Schlösser, Kirchenbaukunst in höchster Vollendung und die harmonisch in die Landschaft eingebetteten fränkischen Siedlungen lassen beim Wandern die Jahrhunderte

wie im Zeitraffer vorbeiziehen. Doch auch die jüngere deutschdeutsche Geschichte und die Zeit des Kalten Krieges werden an der bayerisch-thüringischen Landesgrenze in Erinnerung gerufen.

Im ersten Jahr Wanderschaft sind jetzt ca. 54km des Fränkischen Gebirgsweg geschafft.

  1. Tag: Rennsteigdenkmal in Untereichenstein – Selbitz ca. 19 km
  2. Tag: Selbitz – Münchberg ca. 22 km
  3. Tag: Münchberg – Zell im Fichtelgebirge ca. 13 km

Der Startpunkt war das Sportheim in Neuses. Das Wetter meinte es wieder sehr gut mit den Wanderern. Die Wettervorhersage war zwar kühl und windig dafür aber trocken mit vielen sonnigen Abschnitten für die nächsten drei Tage und versprach somit ein wettertechnisch hervorragendes Wandererlebnis. Nach der über 130km langen Anfahrt ging es dann am Rennsteigdenkmal in Untereichenstein um 9:15 Uhr endlich los. Zunächst zum Zusammenfluss der Selbitz in die fränkische Saale und dann entlang der Saale und somit gleichzeitig entlang der Schussanlagen der sogenannten Todeszone der ehemaligen Zonengrenze. Auf der Seiter der ehemaligen DDR fuhr eine kleine Eisenbahn, damit die Grenzsoldaten regelmäßig die „natürliche“ Grenze der Saale am Ufer befahren konnten. Unsere beiden Eisenbahner waren natürlich sofort in Ihrem Element und stellten die Weiche auf „Freie Fahrt in die Freiheit!“.

Danach erfolgte der erste Anstieg auf die Höhen des Frankenwaldes. Wieder Talwärts nach Issigau und nach dem nächsten Anstieg zur Mittagsrast im Wanderheim Rothleiten. Nach der Mittagspause mit einer tollen Brotzeit führte uns der Weg zum Marktplatz nach Selbitz. Es waren also die ersten 19 km geschafft. Nun ging es mit den Autos nach Münchberg (546m N.N.) wo uns bereits an unseren Hotel eine Stadtführerin erwartete um uns „ihr“ Münchberg zu zeigen. Allerlei geschichtlich Interessantes gab es zu erfahren, z.B. das die Region um Münchberg erdgeologisch eine Besonderheit zu bieten hat.

Bei Münchberg ist eine mächtige Gneismasse mit der Ausprägung von ca. 15 x 35 km durch die Verschiebung der Kontinentalplatten an die Erdoberfläche gedrückt worden. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass das sehr harte Gestein ca. 360 Millionen Jahre alt ist.

Direkt in Augenschein kann man diese Geologische Besonderheit bei einem Blick in die  zahlreichen im „Hohlweg“ gelegenen Bierkeller nehmen.

Weiterhin wusste die Stadtführerin von der industriellen Gründerzeit und der Besonderheit sowie  dem wichtigen positiven Einfluss für die Region durch die in der Nähe bei Neuenmarkt-Wirsberg liegende sogenannte  „Schiefe Ebene“ zu berichten.

Bei der schiefen Ebene  handelt es sich um eine Eisenbahnsteilstrecke mit max. 25 ‰, d.h. auf einer Länge von nur 6,8 km muss ein Höhenunterschied von fast 160m überwunden werden. Für die damalige Zeit eine echte Herausforderung für die Dampflokomotiven.

Die Steilstrecke wurde zwischen 1844 und 1848 im Zuge der Ludwig-Süd-Nord-Bahn erbaut und am 1. November 1848 eröffnet, für die damalige Zeit eine absolute Weltsensation.

Ferner ist Münchberg bis heute Zentrum der Textilindustrie mit der Textilabteilung der Hochschule Hof.

Am nächsten Morgen ging es zunächst mit den PKW „zurück“ nach Selbitz um die Wanderung am Marktplatz wieder fortzusetzen. Das Wetter war deutlich freundlicher und sonniger geworden, alleine der permanente kühle Wind war störend. Von Selbitz aus ging es bergauf über Wanderwege durch Fluren und Wälder. Unterwegs trafen wir noch mehrmals einen alten „Bekannten“ vom Frankenweg – den „Döbraberg“. Nach ca. 12 km war das Mittagsziel, das Restaurant „Ostermaiers“ in Edlendorf erreicht.  Ein ausgezeichnetes Restaurant inmitten vom „Nichts“ nur umgeben von ländlicher Idylle. Nach einer vorzüglichen Stärkung ging es daran, die restlichen 10 km bis Münchberg zu erwandern.

Unterwegs konnte man zahlreiche Windräder auf den Höhen des Frankenwaldes bestaunen. Oberhalb von Münchberg gelegen steht am Rohrbühl ein steinerner Aussichtsturm, hier konnte man einen wunderschönen Ausblick auf das Fichtelgebirge und den Frankenwald genießen. Schon fast zum Greifen nahe erschien den Wanderern der „Schneeberg“ und der „Ochsenkopf“, doch bis zum „Gipfelglück“ müssen noch mindestens 2 Jahre gewandert werden!!

Nach einer weiteren Übernachtung ging es dann am letzten Tag auf die Schlussetappe über 13 km von Münchberg nach Zell im Fichtelgebirge. Ein sonniger Tag, der kühle Wind hatte auch deutlich nachgelassen.  Wieder ging es durch Flur und Wälder stetig bergauf. Abschließend steiler bergauf zum Haidberg. Hier erwartet den Wanderer ein besonderes Highlight.
Der Haidberg ist am Rande des Naturraumes Fichtelgebirge mit 697 m ü.N.N. Höhe ein markanter landschaftlicher Bestandteil der Münchberger Gneismasse. Er besteht aus Serpentinit, einem grünblauen Gestein, das seinen Namen vom lateinischen Wort serpens = Schlange ableitet, weil die Oberfläche der Haut einer Schlange ähnlich ist.
Eine geologische Besonderheit ist der eingelagerte Magnetit, der selbst in kleinen Gesteinsbrocken die Kompassnadel aus ihrer wahren Richtung drängt. Dies ist schon dem großen Naturforscher Alexander von Humboldt aufgefallen, der 1797 den Haidberg besuchte.

Nachdem der Weg aber Gott sei Dank gut ausgeschildert ist, haben wir auch ohne „Kompass“, das Tagesziel – den Gasthof „Rotes Ross“ in Zell – sicher erreicht. Nachdem Mittagessen ging es dann zurück nach Neuses.

Alle Wanderer freuen sich jetzt bereits auf die Etappen 2018 und das was wir am und auf dem Fränkischen Gebirgsweg erleben werden.

Den Verlauf der jeweiligen Tagestouren mit Mittagessen und Übernachtung im Gasthaus hatten Andreas Marquardt, Horst Hammon, Friedrich Bekaan und Robert Schmitt im Vorfeld der Wanderung perfekt organisiert.

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